Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

6. Reflexion der Methode


>> 6.1 Methodenkompetenz
>> 6.2 Methodenvielfalt
>> 6.3 Methodeninterdependenz


6.1 Methodenkompetenz

Meister-Lehrlings-Methoden haben sich seit langen in der Praxis bewährt. Das Traditional Apprenticeship etwa wird in der beruflichen Ausbildung auch gerne als 4-Stufen-Methode schon lange in Deutschland unterrichtet und kommt dem englischen Modell sehr nah. Aber Cognitive Apprenticeship ist bedeutend mehr, es erscheint, wen man es näher betrachtet, als eine sehr wichtige Alternative zur herkömmlichen Frontalmethode, die mit Vortrag und Präsentation meist zu wenig die kognitive Anschlussfähigkeit an die Lerner beachtet. Deshalb empfiehlt die konstruktivistische Didaktik allen Lehrenden, sich bei frontalen Phasen immer auch der Einsichten des Cognitivce Apprenticeships zu versichern.

Cognitive Apprenticeship ist eine besonders effektive Methode, um problemlösende Strategien Lernern deutlich zu machen und zu stärken. Lerner haben die Möglichkeit, am Beispiel eines Experten sinnvolle und effektive Strategien zur Bewältigung einer Aufgabe kennenzulernen. Gleichzeitig kann der Lerner die Bedeutung der einzelnen Arbeitsschritte für das Endprodukt erkennen und versteht, welchen Sinn sie haben. Zudem wird ihr Bewusstsein für ihre eigenen Lernstrategien dadurch geschult, dass sie ihre Denkprozesse den anderen Lernern kenntlich machen sollen und durch Ratschläge ihre eigenen Strategien verbessern und verändern können.

Allerdings steht bei dieser Methode nicht in Frage, dass der Lehrer derjenige ist, der das Wissen hat und es den Lerner vermittelt. Der Lehrer wird als Profi angesehen, der sein Wissen vermitteln soll, gleichzeitig soll der Lerner die Strategien des Lehrers verstehen und nachvollziehen können. Problematisch könnte es hierbei werden, dass es schnell dazu kommen kann, dass der Lehrer als ‚Wissender‘ und der Lerner als ‚noch Unwissender‘ angesehen werden. Es besteht die Gefahr, dass das Wissen und die Strategien des Lehrers als das Richtige angesehen werden, das der Lerner bloß nachzuahmen hat. Deshalb sollte die Methode besonders in Instruktionsphasen eingesetzt werden, aber nicht für das konstruktive Lernen als Hauptmethode zu dominant werden. Die von uns gegebenen Beispiele zur Ausführung zeigen, dass die Methode dann besonderen Erfolg verspricht, wenn sie mit aktiven und konstruktiven Lernphasen der Lerner gemischt wird.


6.2 Methodenvielfalt

Auch Collins selbst weist darauf hin, dass der Unterricht auf keinen Fall ausschließlich mit dieser Methode stattfinden soll. Er betont, dass es darauf ankommt, die Methode sinnvoll einzusetzen. Dass Einsetzen einer einzigen Methode, egal um welche es sich handelt, macht keinen guten Unterricht, sondern allein der adäquate Einsatz der passenden Methode. Insoweit gehört Cognitive Apprenticeship zwar zum notwendigen und häufiger einzusetzenden methodischen Instrumentarium des Unterrichts, muss aber mit anderen Methoden gemischt und ergänzt werden.


6.3 Methodeninterdependenz

Cognitive Apprenticeship ist auch gut in andere, insbesondere in große handlungorientierte, Methoden als eine Teilphase integrierbar. So könnte diese Methode durchaus am Anfang eines Projektes stehen, bei Leittexten einen Einstieg verschaffen, bei Gruppen-Experten-Rallyes eine Vorphase zur Expertenschulung bilden usw.