Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

5. Beispiele

„Eine Wandzeitung dient zur Präsentation der Arbeitsergebnisse und ist daher als zusammenfassender Abschluss der Erarbeitungsphase zu sehen. Thematisch bietet sich die Wandzeitung an, wenn entweder ein Projekt (z.B. eine Wahlprognose) dokumentiert werden soll oder wenn ein gerade brandaktuelles Thema im Unterricht behandelt wird und man die Mitschülerinnen und Mitschüler darüber informieren will.“
http://www1.bpb.de/methodik/WOPSKW,0,0,3_Wandzeitung_gestalten.html

Wie jedes Projekt hat auch die Wandzeitung einen weiten Vorlauf. Es muss diverses Material gesucht und zusammengestellt werden, aus dem sich eine Gliederung erstellen lässt. Die Gestaltung der Wandzeitung muss besprochen werden ebenso wie eine Aufteilung der Gruppen. Es ist günstig, die Arbeit auf mehrere zu verteilen. Hierfür sollten neben einem Gemeinschaftsraum im Idealfall kleinere Gruppenräume zur Verfügung stehen. Zudem muss genügend Basismaterial wie Filzstifte, Papier, Kleber, Klebeband, Scheren, Schnur und Paketpapier vorhanden sein. Bei der Qualität einer Wandzeitung kommt es weniger auf teure Gestaltungselemente und Effekte als vielmehr auf Kreativität und Ideenvielfalt an. Die fertige Wandzeitung sollte sich an einem Platz befinden, an dem sie gut sichtbar, leicht leserlich und vor allem von der Zielgruppe schnell zu entdecken ist. Je nach Projekt, Zielgruppe und Intention des Teams rund um eine Wandzeitung  werden vier verschiedene Formen der Präsentation unterschieden, die im Folgenden anhand von repräsentativen Beispielen erläutert werden:

 

5.1 Ideenwand

Die Ideenwand dient zur Ideenfindung und Assoziationsbildung zu einem Thema. Sie ist vor allem für den Einstieg in eine neue Unterrichtsreihe geeignet und bietet den Schülern die Möglichkeit, ihren kreativen Gedanken freien Lauf zu lassen. Es gibt mehrere Methoden zur Erstellung einer Ideenwand. Hierzu zählen unter anderem:

 

5.2 Ergebniswand

Die Ergebniswand eignet sich im Unterricht besonders gut zur Darstellung der erarbeiteten Informationen. Den Schülern wird die Möglichkeit geboten, die Resultate ihres Projektes angemessen innerhalb der Schule zu präsentieren. Gleichzeitig können dem Betrachter einer solchen Ergebniswand Informationen zu bestimmten Themen vermittelt werden.


müll1Ein besonders anschauliches Beispiel bietet die „Wandzeitung zur Mülltrennung“: http://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=874

 

 

 

Man benötigt:
- 5 große Plakate (Tonkarton)
- Schere, Kleber, Papier, Stifte
- verschiedene Zeitungsausschnitte

 Schritt 1: Schneidet Papier in gleich große Streifen. Schreibt darauf verschiedene Müllgegenstände.

 müll2
Schritt 2: Bildet Gruppen zu 4-5 Schülern. Jede Gruppe bekommt ein leeres Plakat und eine „Mülltonne“ zugewiesen (Glascontainer, Biotonne, Gelbe Tonne, Papiertonne, Restmülltonne). Sucht aus den Müllgegenständen diejenigen heraus, die in Eure Mülltonne gehören.

 

 

 

 

 

Schritt 3: Klebt die Papierstreifen auf Euer Plakat. Gestaltet es weiter nach Euren Vorstellungen: malt weitere Müllgegenstände oder schneidet aus Zeitungen Müllsorten aus, die Ihr auf das Plakat kleben könnt.

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müll3

 

 

 

 

 

 

 

Schritt 4: Hängt Eure einzelnen Plakate unter dem Titel „Müll trennen“ zusammen auf eine große Pinnwand.

Eure Wandzeitung ist fertig!


müll4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

5.3 Informationswand

Bei der Informationswand kommt es vor allem auf eine effektvolle Darstellung der zu vermittelnden Informationen an. Das Motto könnte lauten: „Je bunter und auffälliger, desto besser!“. Diese Form der Wandzeitung wird vor allem auf Messen und Börsen von Unternehmen, Firmen, Gesellschaften und Verbänden verwendet, die ihre Produkte bzw. ihre Projekte mit Absichten und Zielen und wirksam präsentieren möchten.
Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt innerhalb ihres Projektes „PlebisCity“ unter „Materialien für die Jugendlichen“ ein Gestaltungsbeispiel einer Informationswand zum Thema „Mehr Wege für Skater in Münster“ vor:
http://www1.bpb.de/methodik/6PGKYA,0,0,M_03_11_Werkzeug%3A_Wandzeitung_gestalten.html

Checkliste "Erstellen einer Wandzeitung"

  • Ihr stellt euer Thema, wie z.B. das Projekt "mehr Wege für Skater in Münster", mit Hilfe von selbst geschriebenen Texten oder Artikeln aus Zeitungen, Zeitschriften, Büchern oder dem Internet vor.
  • Achtet auf einen klaren Aufbau der Seiten (Einleitung, Hauptteil, Schluss) und auf eine gute Struktur: Gliedert eure Wandzeitung mithilfe von Überschriften in Abschnitte! So erleichtert ihr den Lesern Eurer Wandzeitung das Lesen.
  • Als gestalterische Bestandteile könnten ihr folgende Elemente verwenden (achtet aber darauf, dass Eure Darstellung nicht zu unübersichtlich wird):
  • Schriftart (groß/klein/kursiv/unterstrichen)
  • Farben (zur Verdeutlichung von Inhalten)
  • Bilder (Fotos/Karikaturen/Kollagen)
  • Symbole (Pfeile/Piktogramme/Satzzeichen)
  • Übersichtlichkeit (Tabellen/Diagramme/Schaubilder)
  • Als "Untergrund" eurer Wandzeitung könnt Ihr Tapetenrolle, eine Pinnwand oder ein Schwarzes Brett verwenden.

Beispiel: Wandzeitung zum Thema "Projekt: Mehr Wege für Skater in Münster"

Vorschläge zur Gestaltung:
Ihr wollt die Entwicklung eures Projekts dokumentieren. Überlegt euch als ersten Schritt zunächst einen groben Aufbau eurer Wandzeitung. Dazu teilt ihr sie in Abschnitte ein, zu denen ihr euch jeweils Überschriften überlegt.
So könnt ihr sie beispielsweise in folgende Abschnitte einteilen:

  • "aktuelle Situation - schlechte Skaterwege in Münster". Hier dokumentiert Ihr den Zustand den Ihr verändern wollt, z.B. mit der Hilfe von Fotos.
  • "unsere Vorschläge"
  • "unsere Aktionen" Hier dokumentiert Ihr eure Aktionen, wie z.B. Interviews mit Politikerinnen und Politikern, Leserbriefe aus der Zeitung, offene Briefe, Pressemitteilungen etc.
  • "Ergebnisse" Hier stellt ihr die Ergebnisse eures Projektes dar, mithilfe von Fotos, Zeitungsartikeln, selbst geschriebenen Artikeln etc. Teilt euch am besten in mehrere Gruppen ein, die jeweils einen Teil bzw. Abschnitt der Wandzeitung erstellen.
    Die fertige Wandzeitung soll mehrere Seiten umfassen (je Gruppe eine) und kann z.B. an einem "Tag der offenen Tür" im Foyer eurer Schule euren Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Lehrerinnen und Lehrern präsentiert werden.

5.4 Meinungswand

Die Meinungswand kommt vor allem in der Pädagogik Celestin Freinets seit 1924 zum Einsatz, lässt sich jedoch auch in einen konstruktivistischen Unterricht integrieren. Zum Wochenbeginn wird innerhalb der Klasse ein großes Plakat aufgehängt, dass sich in die drei Rubriken „Ich lobe!“, „Ich kritisiere!“ und „Ich schlage vor!“ gliedert. Die Schüler können nun innerhalb der laufenden Woche jederzeit Bemerkungen auf die Wandzeitung schreiben, welche am Ende der Woche dessen Verlauf dokumentiert:


Ich schlage vor, dass ...


Ich finde gut, dass ...


Ich kritisiere, dass ...


... wir Herrn Kalteiß fragen, ob er mit uns ins Museum geht (Julia)

... wir uns umsetzen und 4er-Tische machen (Sven)

... wir Gesprächsregeln einführen (Frau Gastl)

 


... wir jetzt eine Uhr im Klassenzimmer haben (Maren)

... ihr jetzt leiser im Unterricht seid (Herr Burckhardt)

... wir den Elternabend bald machen (Patrick)

 


... Simon immer an die frisch geputzte Tafel schmiert (Tanja)

... es bei der Durchsage immer so laut ist (Tim)

... Holger immer mit meiner
Brotdose Fußball spielt (Michael)

... noch niemand einen Vorschlag für den Wandertag gemacht hat (Herr Thom)

http://www.freinet-kooperative.de/start/index.php?idcat=%20435&idside=418&lang=2&sid=0b227bbdb892b795dcca431980e0c8cb  vom 29.05.2007