Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

2. Primäre und sekundäre Quellen

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2.1 Primäre Quellen:

Das auftragsorientierte Lernen findet sich in der Literatur unter vielseitigen Bezeichnungen wieder. „Lernen im Arbeitsprozess“ (vgl. HOWE/ KNUTZEN 2007), „Auftragsorientiertes Lernen“ (vgl. STRATENWERTH 1991) oder „Lernen im und am Kundenauftrag“ (vgl. SANDER 2003). Die auftragsorientierten Lernkonzepte verbindet der gemeinsame Ansatz, den Arbeitsplatz und die hier zu bewältigenden Arbeitsprozesse in Berufsbildungsmaßnahmen einzubinden, um so den veränderten Qualifikationsanforderungen besser gerecht werden zu können. Das „Auftragsorientierte Lernen“ oder die „Auftragsmethode“ entwickelte sich in der Kölner Wirtschafts- und Berufspädagogik im Jahr 1985 im Zusammenhang mit einer Untersuchung zur Übertragbarkeit der im industriellen Ausbildungsbereich praktizierten Projektausbildung auf die Berufsausbildung im Handwerk.

GERWIN, Werner/ HAHNE, Klaus/ SANDER, Michael: Auftragsorientiertes Lernen im Handwerk. CD-ROM Videomaterial vom BIBB. Produktion Videowerkstatt Berlin e.V.
Kommentar: Bei der Umsetzung des auftragsorientierten Lernens hat das pädagogische Personal eine Schlüsselrolle, von ihm hängt es ab, ob und wie das auftragsorientierte Lernen in der Ausbildung praktiziert wird. Diese Konzept-CD ist ein Beitrag, Ausbilder und Lehrkräfte für diese Aufgabe zu qualifizieren. Die CD-ROM gliedert sich in drei Kapitel: Praxis: Zehn Ausbildungsorte an denen auftragsorientiert gelernt wird, werden vorgestellt. Theorie: Theoretische Modelle des Auftragslernens werden dargestellt und erörtert. Erfahrungen: Betriebe die das auftragsorientierte Lernen bereits praktizieren, geben Antworten.

STRATENWERTH, Wolfgang: Auftragsorientiertes Lernen im Handwerk. Bd. 1 Methodenkompetenz. Bad Laasphe 1991
Kommentar: Das Buch kann als erstes Standardwerk zum Thema Auftragsorientierte Lernen bezeichnet werden. Grundlage für die Ausführungen ist das Bemühen des Handwerks sich gegen die berufspädagogische Kritik an der „unsystematischen Beistelllehre“ durch einen Nachweis der Lernpotentiale des Lernens in der Auftragsarbeit des Handwerks zu behaupten. Im Vordergrund steht die Intention, das betriebliche Lernen im Handwerk durch Vormachen, Nachmachen und Üben sowie durch die zunehmende Mitarbeit der Lehrlinge an der Durchführung von Kundenaufträgen nicht durch „handwerksferne Verschulung“ zu überfrachten. Dazu wird eine Strategie der Zuordnung der Lehrlinge zu geeigneten Aufträgen und der zunehmenden Mitwirkung bei der wiederholten Durchführung der Aufträge vorgeschlagen.

Das Konzept des „Lernen im und am Kundenauftrag“ ist in den 90er Jahre im Rahmen des Modellversuchs „Handeln und Lernen im Betrieb“ für Klein- und Mittelbetriebe des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks in Bremen entstanden. Ziel war es unter Berücksichtigung der technischen Neuerungen in dem Berufsfeld, neue Perspektiven für die methodisch- didaktische Zusammenarbeit von Betrieben, überbetrieblichen und schulischen Ausbildungs­einrichtungen zu begründen. Im Unterschied zum auftragsorientierten Lernen das den Auszubildenden hauptsächlich in Phasen der Auftragsdurchführung mit einbezieht, beteiligt das Konzept des Lernens im und am Kundenauftrag den Lernenden an der Bearbeitung vollständiger Aufträge. Diese Ausrichtung des auftragsorientierten Lernens setzt die Integration des Kundenauftrags in den flankierenden Lernorten der beruflichen Bildung voraus.

HOPPE, M./HUMMEL, J./GERWIN, W./SANDER, M.: Lernen im und am Kundenauftrag- Konzeption, Voraussetzung, Beispiele. In: Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Bielefeld: Bertelsmann 2003
Kommentar: Das Buch bietet eine gute Einführung in die Methode des auftragsorientierten Lernens und vermittelt dem Leser einen leicht verständlichen Gesamtüberblick über die Entstehung und Einordnung der Methode. In einem einführenden Abschnitt beschreibt K. Hahne das Auftragslernen als arbeitsintegrierende Lernform im Handwerk analog zum Lernen in der Lerninsel in der Industrie. Er begründet die These, dass die Strategie der zunehmenden Mitwirkung nach Strathenwerth um eine zunehmende Beteiligung in allen Phasen des Kundenauftrages ergänzt werden muss.  M. Sander unterscheidet die Lernform des Lernens im Kundenauftrag im Ausbildungsbetrieb von der Lernform des Lernens am Kundenauftrag in der Berufsschule und der überbetrieblichen Ausbildungsstätte. In  weiteren Beiträgen werden mögliche Anwendungsfelder für Kundenaufträge sowie didaktische Leitziele dargestellt. Die strukturellen Merkmale und durchgeführte Erprobungen der Methode werden umfassend dokumentiert.


2.2 Sekundäre Quellen:

ALBERT, Klaus: Auftragsorientiertes Lernen im Handwerk. Vorstellungen, Konzepte, Praxisbeispiele. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Berlin 2003
Kommentar: Das Buch ist aus einem wissenschaftlich orientierten Werkstattgespräch mit verschiedenen Teilnehmern entstanden und beinhaltet eine interessante Aufsatzsammlung, die einen Überblick über das auftragsorientierte Lernen im Handwerk bietet. Zudem thematisiert es eine Reihe von Praxisbeispielen und Konzepten, die für die praktische Realisierung in der gewerblich-technischen Berufsausbildung bedeutsam sind.

HAHNE, Klaus: Zur Bedeutung der Arbeit in Lernkonzepten der beruflichen Bildung : ein vergleichender Blick auf die Entwicklungen in Industrie und Handwerk. BWP 2003, Heft 1. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Bielefeld
Kommentar: Seit den 70er Jahren erhielt die betriebliche Berufsausbildung einen Methodenschub, der über Leittext und Projektmethoden schließlich zur Wiederentdeckung Lernortes Arbeitsplatz in Konzepten dezentralen Lernens führte. Auch die Lernkonzepte an den anderen Lernorten ändern sich. Die Beistell-Lehre im Handwerk soll sich zum Lernen im Kundenauftrag wandeln und die überbetriebliche Überweisung als systematische Ergänzung der betrieblichen Ausbildung im Handwerk soll nunmehr auftrags- und handlungsorientiert erfolgen. Der Beitrag skizziert die didaktisch- methodischen Grundformen der beruflichen Bildung im Wandel ihrer Bedeutung. Die Trennung des systematischen beruflichen Lernens von der Arbeit und die neue Integration von Lern- und Arbeitsstrukturen in modernen Lernkonzepten stehen dabei im Zentrum.

HAHNE, Klaus: Lernen am virtuellen Kundenauftrag ein "Blended-Learning-Ansatz" für Kompetenzzentren. BWP 2005, Heft 6, Bundesinstitut für Berufsbildung (Hrsg.) Bielefeld
Kommentar: Angesichts des raschen Wandels von Technik, Wirtschaft und Gesellschaft braucht das Handwerk angemessene Qualifizierungsstrategien zu dessen Bewältigung. Die überbetrieblichen Berufsbildungsstätten (ÜBS) als Kompetenzzentren sollen Mängel der kleinbetrieblichen Ausbildung des Handwerks kompensieren. Die dabei bewährte überbetriebliche Lehrgangsunterweisung braucht neue berufspädagogische Perspektiven. Einen neuen Einstieg in das lebenslange Lernen in der Informationsgesellschaft, orientiert an der Wirtschafts- und Arbeitsform des Handwerks, stellt das Lernen am virtuellen Kundenauftrag dar. Er ermöglicht, die Ganzheitlichkeit des Kundenauftrags zu erleben und stellt damit als „Blended Learning“ eine Ergänzung traditioneller Lernformen in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte dar.

HOWE, Falk/ KNUTZEN, Söhnke: Die Kompetenzwerkst@tt. Ein berufswissenschaftliches E- Lerning-Konzept. Göttingen: Cuvillier Verlag 2007
Kommentar: Dieses Buch thematisiert die Umsetzung des auftragsorientierten Lernens im Lernfeldkonzept und erörtert Aspekten, die für die praktische Realisierung dieser Methode in der beruflichen Bildung bedeutsam sind.


Links:

http://www.kompetenzwerkstatt-recycling.de/download/Uebersichtsoftware_kfz_rec.pdf
Kommentar: Dieser Link führt zu einer informativen Internetseite, die über Zielsetzung, Arbeitsweise sowie die pädagogische Konzeption eines auftragsorientierten Lernkonzeptes informiert. Die Seite bietet Anregungen für eine mögliche technische Gestaltung von auftragsorientierten Lernformen und stellt eine inhaltliche Umsetzung als Praxisbeispiel dar.

http://g8.hamburg.de/index.php/article/detail/1072?PHPSESSID=8ce6428cf8563321cad02026059733d4
Kommentar: Hierbei handelt es sich um eine Internetseite der Gewerbeschule 8 aus Hamburg, auf der ein auftragsorientiertes Lernenprojekt im Bereich KFZ-Recycling vorgestellt wird.