Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

2. Primäre und sekundäre Quellen

Platons Sokrates zeigt in seiner Mäeutik (Hebammenkunst) eine Kunst des Fragens, die über Jahrhunderte gewirkt hat und die für das Lehren und Lernen in unserem Kulturkreis bestimmend war. Vgl. zur Einführung z.B.: http://www.phillex.de/maeeutik.htm

Insbesondere im Dialog Menon (nachzulesen z.B. unter http://12koerbe.de/pan/menon.htm und http://12koerbe.de/pan/menon3.htm ) gibt er ein Beispiel, in dem Sokrates von einem ungebildeten Sklaven durch geschicktes Fragen den Satz des Pythagoras ableiten lässt. Strittig dabei ist, inwieweit das Sokratische Fragen eher so gestaltet ist, dass jemand tatsächlich durch die sehr guten Fragen eigenständig zum Denken kommen kann und dabei Lösungen findet oder ob es sich nicht bloß um eine manipulative Methode handelt, die durch Suggestion und geschlossene Fragestellungen das eigene Denken des Lerners im Grunde verhindert.

Platon zeigt in den Sokratischen Dialogen selbst die enorme Kraft des Fragens. Hier erscheint durch die philosophische Grundlegung weniger die manipulative als eine denkerische Kraft. Besonders interessant und über den Menon hinausführend ist hier der Dialog Theaitetos:
http://www.e-text.org/text/Platon%20-%20Theaitetos.pdf
Kommentar: Platons Sokrates zeigt im Theaitetos wie man durch Fragen mittels Zweifel und Ironie sowohl induktiv als auch deduktiv arbeiten kann.

Einführend zu Platon und zur „Hebammenkunst“ vgl. auch z.B.: http://lexikon.freenet.de/Hebammenkunst

Wer sich an den eigenen Schulunterricht aus der Position des heute Lehrenden zurück erinnert, der wird gewiss einige Lehrende vor Augen haben, die einen fragend-entwickelnden Unterricht so gestalten konnten, dass der Unterricht dabei durchaus spannend und erlebnis­reich, aber auch förderlich für das eigene Denken sein konnte. Empirische Untersuchungen haben mehrfach gezeigt, dass ein dermaßen gut durchgeführter Unterricht auch zu messbaren guten Leistungen bei den Lernern führen kann. Lehrende benötigen neben den guten Fragen aber einige Zusatzqualifikationen auf der Beziehungsebene, damit dies gelingen kann: Sie müssen fachlich anerkannt sein, als Persönlichkeiten geschätzt (oder im negativen Fall gefürchtet), und sie müssen neben den Fragephasen auch Übungen (Mitschreiben und konkrete Aufgaben) und Kontrollen einsetzen, damit die Resultatsicherung hinreichend erfolgt. Vor allem aber müssen sie den Lernern hinreichend Zeit geben, die einzelnen Denkschritte nachzuvollziehen und sich an den Lösungen zu beteiligen. Einige der dabei notwendig werdenden „Methödchen“ beschreibt z.B. Stauff auf seiner Website für den Matematikunterricht unter http://www.stauff.de/methoden/dateien/index.htm

Aber es gibt wohl insgesamt mehr negative als positive Beispiele. R. Kahl charakterisiert diese z.B. so:
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,240691,00.html

Insbesondere in den Schulleistungsstudien zu TIMMS und PISA ist für den deutschen Sprachraum deutlich geworden, dass die Dominanz des fragend-entwickelnden Unterrichts zu einer Vernachlässigung von handlungsorientierten Methoden führen kann, was nicht nur eine große Methodenarmut erzeugt, sondern auch für viele Lerner unproduktiv sein kann (Vgl. dazu Reich: Konstruktivistische Didaktik, Kapitel 6.3 über „Multiple Intelligenzen“ und die Erfordernis von multimodalen Lernzugängen). Wenn schon eine Dominanz zum Frontal­unterricht besteht und fragend-entwickelnde Phasen sehr stark vertreten sind, dann sollte man wenigstens Tipps aus der Forschung bedenken, wie sie z.B. Polak zusammen­gestellt hat unter http://www.learn-line.nrw.de/angebote/schulberatung/main/downloads/ polak_kerpen.ppt# 256,1,Gute Schule/ Guter Unterricht

In der konstruktivistischen Didaktik jedoch gehen wir noch einen Schritt weiter, indem wir deutlicher fordern, dass Unterricht immer konsequent auch mit den großen handlungsorientierten Methoden gemischt sein muss!

Auch den Fragen selbst gebührt bei dieser Methode eine besondere Aufmerksamkeit. Über Hintergründe und Frageformen geben folgende Links z.B. Auskunft:

http://www.stauff.de/methoden/dateien/fragen.htm
Kommentar: Gibt Hintergründe über Fragen insbesondere für den Mathe-Unterricht.

http://bebis.cidsnet.de/weiterbildung/sps/allgemein/bausteine/ziellenk/lenkung/fragenunter.htm
Kommentar: Führt allgemein in das Thema Fragen im Unterricht ein. Gibt auf mehreren Unterseiten einen guten ersten Überblick.

http://www.qis.at/material/merkmale%20erfolgreichen%20unterrichts.pdf
Kommentar: Merkmale guten Unterrichts, der einen Kompromiss aus frontalen und handlungsorientierten Phasen sucht.