Übersicht
Pädagogische Methoden
Technische Methoden
Synchrone Methoden
Asynchrone Methoden
Unidirektionale Methoden
Bidirektionale Methoden

2. Pädagogische Verfahren und Methoden

In der folgenden Tabelle werden verschiedene in der Bildung eingesetzte Verfahren kurz beschrieben und mit jenen technischen eLearning Methoden verknüpft, mit denen diese Verfahren durchgeführt werden können.

Klicken Sie das pädagogische Verfahren an, so kommen Sie zu einer Seite, auf der beschrieben wird, mit welchen technischen Methoden dieses Verfahren im eLearning umgesetzt werden kann. Klicken Sie unter Beschreibung "siehe Methodenpool" an, werden Sie direkt auf die entsprechende Seite im Methodenpool geführt. Klicken Sie eine eLearning Methode an, so kommen Sie zur Beschreibung der technischen Methode. Dort erfahren Sie auch, welche pädagogischen Methoden mit dieser Technik umsetzen lassen.

Verfahren

Unterstützung durch eLearning

Technische Methode(n)

2.1 Am Arbeitsprozess orientierte Weiterbildung (APO) Die APO entstand (als APO-IT) zusammen mit der Fortbildungsverordnung IT im Jahr 2002. Dabei werden Arbeitsprozesse in Ereignis-Prozess-Ketten modelliert, um aus diesen Lernprozesse und entsprechende Aktivitäten abzuleiten. Inzwischen beschränken sich die entsprechenden Aktivitäten nicht mehr auf den IT-Bereich.
Das Besondere an dieser Methode ist, dass ausschließlich Arbeitsprozesse Grundlage für Lernziele sind. Zur Abbildung der Lernprozesse aber auch für die Materialbereitstellung kann eLearning unterstützend eingesetzt werden.
Alle Methoden
2.2 Atelierarbeit

Mit eLearning können die von von Freinet vorgeschlagenen Ateliers "Bau, Mechanik, Handel" im planerischen Bereich und "Forschung, Wissen, Dokumentation", "Experimentieren", "Kreativität, graphischer Ausdruck und Kommunikation" sowie "Kreativität, künstlerischer Ausdruck und Kommunikation" ganz allgemein unterstützt werden.
Allerdings ist eine gute Materialzusammenstellung wichtig.

Alle Methoden
2.3 Brainstroming Ideensammlungen mit asynchronen bidirektionalen Methoden (eMail, Forum, Wiki-Web) bedürfen eines angemessenen Zeitraums (je nach Gruppe 3 Tage bis zwei Wochen) und reduzieren die Prozessdynamik. Dabei sind Forum und Wiki der Mail vorzuziehen, damit immer alle Beteiligten die Ergebnisse sehen.
Die synchronen Methoden (Chat, Application sharing Audio-/Videokonferenz bzw. Virtual Classroom) erlauben Echtzeit-Brainstorming. Auch hier ist auf eine gute Ergebnispräsentation zu achten, weswegen die Audiokonferenz etwas problematisch ist.
Bidirektionale Methoden
2.4 Briefmethode Der Brief selbst ist eine bidirektionale asynchrone Methode, seine elektronischen Pendants können bei dieser Methode ohne Verluste mithalten.
Wichtig allerdings ist der vertrauliche, persönliche Kontakt. Eventuell können sogar Handys und SMS eingesetzt werden. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die elektronischen Methoden zum Teil eigene Formen, Grammatiken und Sprachen entwickelt haben.
Website, eMail, Forum, Wiki-Web, Application sharing (z. B. Word)
2.5 Clustering siehe Mindmap(ping) Application sharing, Virtual Classroom (Mindmap, the brain)
2.6 Coaching Die Begleitung von Anwendern am Arbeitsplatz durch professionelle Berater kann durch alle eLearning Methoden unterstützt werden (vgl. auch APO). Alle Methoden
2.7 Demokratie im Kleinen Alle demokratischen Übungen (wie die Demokratie selbst) haben mit dem Problem von Behinderungen von Treffen zur gleichen Zeit am gleichen Ort zu tun. Da alle eLearning Methoden helfen diese Behinderungen zu lindern, sollten sie entsprechend genutzt werden.  Website, FormularGruppen, Teams und Rollen, Tracking, Analysis und Evaluation, eMail, Forum, Wiki-Web, ChatApplication sharing (Diverse), Audio/Video Konferenz, Virtual Classroom
2.8 Einarbeitung Soweit interaktive Lerneinheiten die Einarbeitung erleichtern können oder die Hilfestellung von Menschen fern des Einsatzortes sinnvoll ist, ist eLearning auch bei der Einarbeitung in ein neues Aufgabengebiet sinnvoll. Interaktive Lerneinheit, Application sharing, Virtual Classroom
2.9 Erkundung Da Erkundungen (wie Experimente und auch die Aktionen der Erlebnispädagogik) das Ziel haben, den Lernenden aus seinem gewohnten Lernumfeld heraus- und in außerschulische bzw. nicht künstlich gestaltete Lernorte zu führen, sollte hier auf eLearning verzichtet werden, denn dabei handelt es sich immer um künstlich gestaltete Lernorte.
Allerdings bewirken viele Computerspiele, dass die Spielenden in der virtuellen Welt etwas (meist nicht relevantes) lernen. Eventuell könnten Lernende in eLearning-Welten geführt werden, in denen es Relevantes zu lernen gibt?
evtl. Interaktive Lerneinheit und dann prinzipiell Alle Methoden
2.10 Erlebnispädagogik siehe Erkundungen.  
2.11 Experiment siehe Erkundungen.  
2.12 Fall Alle eLearning-Methoden, die der realitätsnahen Simulation eines Falles dienen und/oder dazu führen, dass ein (komplexer) Fall besonders aktuell abgebildet werden kann, sind besser als eine Kopie des gleichen Falls aus dem letzten Jahr. Formular, Interaktive Lerneinheit, Virtual Classroom
2.13 Fantasiereisen Fantasiereisen werden in aller Regel vorgelesen.
Diese Funktion kann eine (professionell aufgenommene) evtl. aus der Ferne übertragene Stimme möglicherweise besser übernehmen. Wichtig ist allerdings, dass dann der Sound vorher herunter geladen wird, um während des Abspielens technische Probleme zu vermeiden.
Website
2.14 Feedback siehe Coaching.  
2.15 Freiarbeit Da sich in der Freiarbeit der Lerner ein Lernziel setzt, das er in Eigenleistung und mit einem hohen Maß an persönlicher Freiheit zu erreichen versucht, kann dieses Ziel durch eLearning unterstützt werden, wenn entsprechendes Material vorher zur Verfügung gestellt wurde.
Freilich funktioniert Freiarbeit noch besser, wenn synchrone Methoden jeweils auf der anderen Seite fachlich kompetent besetzt sind.
Alle Methoden
2.16 Frontalunterricht Frontalunterricht bedeutet: Einer spricht, viele hören zu. Wenn hierbei ausschließlich Vortrag und keine Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden gemeint ist, so bilden die unidirektionalen Methoden dieses Vorgehen optimal ab.  Unidirektionale Methoden
2.17 Genetische Methode Die schrittweise Entwicklung eines Themas in Abbildung der tatsächlichen Abläufe lässt sich durch Websites mit entsprechenden Links oder durch interaktive Lerneinheiten abbilden. Als Abbildungsmethode kann auch das Mindmapping (siehe dort) dienen. Website, Interaktive Lerneinheit
2.18 Gruppen-Experten-Rallye Die Gruppen-Rallye (egal ob der pädagogisch bedeutsame Experten- oder Wettkampfstil gewählt wird) kann alle Methoden des eLearning zur Recherche nutzen, wenn entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden.
Jede Rallye bedarf akribischer Vorbereitung und eines Testlaufes wenn sie erfolgreich sein will.
Alle Methoden
2.19 Gruppen-Wettkampf-Rallye
2.20 Internetmethode Strategieentwicklung zur Suche nach Material zu einem bestimmten Thema:
Es geht um die Frage "Wie finde ich zu Thema XY etwas im Internet?". Dieses Thema wird am besten einzeln oder im Team aber ohne Internetzugang entwickelt, weil sonst erste Suchergebnisse von der eigentlichen Planung ablenken.
Idealerweise wird diese Methode ohne das Internet angewendet: Die Lernenden sollen eigene Ideen entwickeln – nicht surfen!
2.21 Jeux dramatique Es werden Geschichten, Situationen, Zustände o. ä. ohne Worte meist von einer Gruppe dargestellt. Man spielt für sich nicht für Zuschauer und zwar so, wie man seine Rolle empfindet - ohne Regisseur. eLearning Strukturen können bei dieser Methode nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.22 Juniorfirma siehe Modellunternehmen.  
2.23 Kinderparlament siehe Demokratie im Kleinen.  
2.24 Klassenrat siehe Demokratie im Kleinen.  
2.25 Korrespondenz siehe Briefmethode.  
2.26 Leittext

 

Leittexte verwenden erst einmal unidirektionale asynchrone Methoden, um die Materialien zur Verfügung zu stellen. Da allerdings der Coach, die Lehrkraft o. ä. den Lernprozess begleitet, ist in dieser Phase die Unterstützung durch bidirektionale synchrone Methoden sinnvoll. Alle Methoden
2.27 Lernen in der Arbeit (LIDA) LIDA ist ein Versuch, direkt am Arbeitsplatz das zu lernen, was dort gearbeitet werden soll. Dies funktioniert nur, wenn schon Vorerfahrungen vorhanden sind. Der Computer stellt dabei die nötigen Informationen am Arbeitsplatz zur Verfügung. Leider ist dies immer noch mehr Konzept als möglich. Speziell programmierte den Arbeitsplatz simulierende Interaktive Lerneinheit.
2.28 Lerninsel Die Methode der Lerninseln verwenden erst einmal unidirektionale asynchrone Methoden, um die Materialien zur Verfügung zu stellen. Da allerdings der Coach, die Lehrkraft o. ä. den Lernprozess begleitet, ist in dieser Phase die Unterstützung durch bidirektionale synchrone Methoden sinnvoll. Alle Methoden
2.29 Memory Mit Memorys wird Erinnerung aktiviert. Programme, die derart gestaltet sind, sind sehr lernwirksam aber auch besonders aufwändig zu programmieren. Website, Formular, Interaktive LerneinheitTracking, Analysis und Evaluation, eMail, Application sharing
2.30 Messestand Stellen Sie Ihr Unternehmen (Ihre Abteilung) auf einem Messestand dar. Dieser Auftrag fordert dazu auf, das Wesentliche darzustellen. Da Darstellungen weitestgehend per PC gestaltet werden, ist dieses Mittel recht interessant. Meist ist es wichtig das Medium, mit dem gearbeitet werden soll, vorzugeben, weil dann erst die jeweils entsprechende Kreativität freigesetzt wird. Website, Formular, Interaktive LerneinheitGruppen, Teams und Rollen, Tracking, Analysis und Evaluation, eMail, Forum, ChatAudio/Video Konferenz, Virtual Classroom
2.31 Metaplan (Moderation) Mit Geräten, wie einem Smartboard (einer elektronischen Pinnwand) ist diese Methode ideal elektronisch abzubilden. Diverse eLearning-Methoden können allerdings unterstützend eingesetzt werden.  Application sharing, Virtual Classroom (Mindmap, the brain)
2.32 Mindmap(ping) Die Software Mindmanager ist eigens für dieses Verfahren programmiert worden, Mindmaps können jedoch mit verschiedenen anderen Programmen (z. B. PowerPoint) abgebildet werde. Website, Application sharing, Virtual Classroom
2.33 Modellunternehmen Modellunternehmen sind auch unter anderen Namen bekannt: JuniorfirmaÜbungsfirma o. ä.. In ihnen wird gearbeitet, wie in jeder anderen Firma. Nur die Waren und die Geldtransaktionen werden simuliert. Firmen werden heute mit PC's verwaltet – dies zu unterrichten, sind daher Lernprogramme besonders geeignet. Website, Gruppen, Teams und Rollen sowie alle synchronen Methoden
2.34 Moderation siehe Metaplan  
2.35 Open Space Open Space erlaubt als Methode die Moderation großer Gruppen. Dabei ist die Verteilung und dezentrale Erarbeitung und Erstellung von Information von besonderer Bedeutung. Alle Verfahren (synchrone wie asynchrone), die Kommunikation unterstützen und (auch über Entfernungen) Informationen aufbereitet zur Verfügung stellen, können einen Open Space unterstützen. Website, Formular, Gruppen, Teams und Rollen, Tracking, Analysis und Evaluation, Forum, Wiki-Web, Chat, Application sharing, Audio/Video Konferenz, Virtual Classroom
2.36 Partnerarbeit siehe Teamarbeit  
2.37 Planspiel Es gibt viele Planspiele, die direkt als Computerplanspiel programmiert wurden. Allerdings ist es auch möglich ein "blended Lernspiel" (abgeleitet von blended learning) zu entwickeln und dabei alle möglichen elektronische Methoden als Ergänzung zur grundsätzlichen Spielidee einzusetzen. So können über unidirektionale asynchrone Methoden Informationen zur Verfügung gestellt werden, über die unidirektionalen synchronen Methoden werden Spielstände ausgewertet und die Kommunikation unter den Spielern und der Spielleitung kann (je nach Zeit wahlweise) über die bidirektionalen Methoden unterstützt werden. Alle Methoden
2.38 Postkorb Die Postkorbmethode unterscheidet sich zwar inhaltlich aber nicht in der technischen Unterstützung von Leittexten (siehe dort).  
2.39 Programmierte Unterweiseung Erarbeitende oder verarbeitende Methode, die die Tätigkeit der Ausbilder abbilden möchte. Hierfür können verschiedene  Computerprogramme verwendet. Die Verwendung von Computern bei programmierter Unterweisung ähnelt sehr der Leittextmethode (siehe dort).  
2.40 Projektarbeit Siehe bezüglich der Methoden je nach Art unter Lerninsel, Messestand Modellunternehmen oder Planspiel Alle Methoden
2.41 Psychodrama   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.42 Reflecting Team   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.43 Reframing   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.44 Rollenspiel   Alle Methoden
2. 45 Skulpturen   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.46 Stationenlernen siehe Lerninseln  
2.47 Supervision   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.48 Szenisches Spiel   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.
2.49 Teamarbeit

Gemeinsame Problemlösung. Ein Team erarbeitet eine Lösung für ein Problem. In Distance Learning Kursen stellen die Teammitglieder ihre Ergebnisse dar. Für die Erarbeitung ihrer Ergebnisse verwenden sie alle möglichen Medien: E-Mail, Telefon, Videokonferenz etc..

Website, Formular, Gruppen, Teams und Rollen, eMail, Forum, Wiki-Web, ChatApplication sharing (Diverse), Audio/Video Konferenz, Virtual Classroom
2.50 Teamteaching Wird das Teamteaching im Klassenzimmer durchgeführt , so kommen häufig vorbereitete (also asynchrone unidirektionale) Materialien zum Einsatz. Da jedoch (fast) jedes eLearning ein Teamteching ist, sind grundsätzlich alle hier beschriebenen pädagogischen und technischen methoden einsetzbar. Alle Methoden
2.51 Zirkuläres Fragen   eLearning Strukturen können bei dieser Methode meist nur zum Erfahrungsaustausch verwendet werden.