Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

5. Beispiele

>> 5.1 Die Welle
>> 5.2 Das Milgram Experiment
>> 5.3 Das Stanford Prison Experiment

Als Beispiele für Experimente nennen wir drei sehr bekannt gewordene Experimente mit sozialwissenschaftlichem Hintergrund. Schulische Beispiele finden sich in der oben angegeben Literatur und zahlreiche auch im Internet unter dem Stichwort „Experiment“, das mit Untersuchbegriffen nach Fächern eingegrenzt werden kann.

5.1 Die Welle

Morton Rhue, Die Welle. New York, Delacorte Press (1981) (als deutsche Erstausgabe 1984 im Otto Maier Verlag Ravensburg erschienen); vgl. dazu auch
 http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welle_(Roman)
Das Buch beschreibt einen Unterrichtsversuch, der zu weit ging. Ein von einem Lehrer an einer anerkannten Highschool in den USA tatsächlich durchgeführter Versuch (1969) sollte den Schülern verständlich machen, wie die Ereignisse in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945 geschehen konnten. Dargestellt werden die Thematik des Faschismus und seine Folgen.
„Sobald wir einmal damit angefangen hatten, spürte ich, dass sie mehr davon wollten: Sie wollten diszipliniert werden. Und jedes Mal, wenn sie eine Regel beherrschten, verlangten sie eine neue. Ich bin ganz sicher, dass es für sie mehr als ein Spiel war.“
Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welle (Einführung und weitere Links)
http://www.schule-inside.de/html/rightschoolpage22.html (Materialien)
http://www.freenet.de/freenet/kino/filme/die_welle/index.html (der Film)
http://www.welle.info/?gclid=CMX_rrqJvJICFQ0euwodXm89YA (Filmtrailer)

 

5.2 Das Milgram Experiment

http://userpage.fu-berlin.de/~tkleber/sop1.htm
Kommentar: Das Experiment ist ein Versuch zur Gehorsamsbereitschaft gegenüber Autoritäten: Von 2 Personen wird der eine zum „Lehrer“, der andere zum „Schüler“ ernannt. Die Aufgabe des Lehrers ist es, dem Schüler Fragen zu stellen und eine falsche Antwort zu bestrafen. Der Schüler wird (angeblich!!!) im Nebenraum auf einen elektrischen Stuhl gesetzt und bei einer falschen Antwort mit immer stärker werdenden Stromstößen bestraft. In dem Experiment soll festgestellt werden, inwieweit Versuchspersonen Anweisungen entsprechen, die ihrem Gewissen widersprechen.
Diese Seite der Berliner Universität beschreibt die wichtigsten Informationen zu diesem Experiment auf einfache und übersichtliche Weise. Dort finden sich auch weitere Literaturhinweise.

www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/experimentbspmilgram.html
Kommentar: Eine weitaus genauere Beschreibung dieses Experiments kann auf dieser Seite gelesen werden. Verdeutlicht mit Tonbandaufnahmen (aus dem Originalexperiment) kann sich der User die Situation genau vor Augen und Ohren führen und an den aufrüttelnden Ergebnissen Teil haben, welche in diesem Experiment gezeigt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Stanley_Milgram
Kommentar: Das klassische Verhaltensexperiment zur autoritären Hörigkeit. Seite mit Er­klärungen und weiterführenden Links.

 

5.3 Das Stanford Prison Experiment

An der Stanford University (USA) wird 1971 das „Stanford Prison Experiment“ durchgeführt. Ziel der sozialpsychologischen Studie ist die Erforschung von menschlichem Rollenverhalten. 24 freiwillige Versuchspersonen werden per Zufall in „Gefangene“ und „Wärter“ aufgeteilt und sollen zwei Wochen in diesen Rollen bleiben. Als Gefängnis dient ein umgebauter Flur im Keller der Universität. Die Gefangenen müssen drastische Einschränkungen in Kauf nehmen: anstatt Kleidung tragen sie nur ein langes Hemd und werden zu dritt in eine enge Zelle gepfercht. Die Wärter müssen für Ordnung sorgen. Das tun sie mit drastischen Maßnahmen: bereits in der ersten Nacht bestrafen sie aufmüpfige „Häftlinge“, indem sie ihnen die Betten wegnehmen, sie ausziehen und mit einem Feuerlöscher abspritzen. Doch es wird noch schlimmer, und bereits nach sieben Tagen muss das Experiment abgebrochen werden.
Das Experiment ist verfilmt und im Film etwas abgewandelt worden. Trotz des sehr dramatisierten Verlaufs kann der Film für Diskussionsrunden gut genutzt werden. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stanford-Prison-Experiment

Kommentar: Ein klassisches Verhaltensexperiment in Situationen von Gefangenschaft. Seite mit Erklärungen und weiterführenden Links.

http://www.prisonexp.org/german/indexg.htm

Kommentar: Ein interessanter Aufbau des Experiments. Von der Vorbereitung, über die Ausführung – mit allen Problemen -, bis hin zum Abbruch des Experiments beschreibt diese Seite (eindrucksvoll mit Videoaufnahmen) das Experiment. Der User kann sich entweder von vorne bis hinten „durchklicken“, oder aber nur bestimmte Punkte herausgreifen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Experiment_(Film
)
Kommentar: Seite zum Film „Das Experiment“, der gut genutzt werden kann, um Gefahren sozialpsychologischer Experimente zu thematisieren. Interessant ist es, sich den Film  anzu­schauen. In dem Thriller von 2001 mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle wird der Handlungsstrang über den Punkt hinausgeführt, an dem er in der Realität aufgehört hat. Die Frage: Was wäre passiert, wenn das Experiment nicht abgebrochen worden, sondern weitergelaufen wäre?
Die Drehbuchvorlage zu diesem Film wurde aus Mario Giordanos Buch „Black Box“ entnommen, welches genau dieses Problem thematisiert.
http://www.kinopolis.de/filminfo/e/experiment.html