Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

4. Darstellung der Methode


4.1 Allgemeines:

Das Blitzlicht ist eine Technik, die mit wenig Vorbereitung und fast ohne Arbeitsmaterial durchgeführt werden kann. Während der Blitzlichtrunde äußern sich die Teilnehmer mit ein bis zwei Sätzen – nicht länger als eine Minute – zu einer vom Moderator oder von einer Moderatorin gestellten Frage. Die im Folgenden aufgeführten Regeln für eine Blitzlichtrunde sollen gewährleisten, dass das Potenzial dieser Technik möglichst ausgeschöpft wird:

  • Jeder Teilnehmer spricht nur über sich, seine persönlichen Vorstellungen und Erwartungen.
  • Die Aussagen sollen sich auf die Frage beziehen und in der Ich-Form geäußert werden.
  • Alle Wortbeiträge sind nicht länger als ein bis zwei Sätze.
  • Jeder Teilnehmer hält sich an den vorgegebenen Zeitrahmen.
  • Während ein Teilnehmer sich äußert, sind die anderen Gruppenmitglieder    ausschließlich Zuhörer! Einzig Verständnisfragen dürfen gestellt werden.
  • Getroffene Äußerungen werden nicht kommentiert, kritisiert oder bewertet!
  • Bevor nicht jeder, der entweder an der reihe war (chronologischer Ablauf) oder der möchte (freiwilliger Ablauf), seine Stellungnahme abgegeben hat, findet keine Diskussion statt.
  • Es sollten nicht mehr als 25-30 Personen am Blitzlicht teilnehmen.

 

4.2 Durchführung:

Zur Vorbereitung der Blitzlichtrunde sollte möglichst zunächst ein Stuhlkreis gebildet werden, in dem auch der Moderator oder die Moderatorin Platz nimmt. Wenn sich die Teilnehmer nicht der Reihe nach äußern sollen, sondern in beliebiger Reihenfolge, ist es sinnvoll, einen Gegenstand, ein kleines Plüschtier, einen Tennisball oder etwas ähnliches, als „Sprechstein“ bereitzustellen. Nur derjenige Teilnehmer, der den „Sprechstein“ hat, darf sich äußern, alle anderen sind Zuhörer. Nach dem Wortbeitrag wird der „Sprechstein“ an einen anderen Teilnehmer weitergegeben oder geworfen. Außerdem kann es gerade bei im Blitzlicht ungeübten Gruppen hilfreich sein, auf einem Flipchart die Regeln und die Fragen zu visualisieren. Die vom Moderator oder der Moderatorin formulierte Frage soll möglichst konkret sein, weil darauf eine kurze und die Frage betreffende Antwort leichter fällt.
Ein Blitzlicht muss nicht notwendigerweise ausgewertet werden. Es kann als Momentaufnahme zu einer Fragestellung als Aussage stehen bleiben. Soll das Blitzlicht jedoch eine Grundlage für das weitere Vorgehen sein, sollten im Anschluss an die Blitz­lichtrunde die verschiedenen zutage getretenen Aspekte diskutiert werden.   

 

4.3 Varianten:

  • Mehrere Blitzlichtrunden: Nicht alle Themenkomplexe lassen sich mit einer Fragestellung erfassen. Zum Beispiel die Auswertung einer Unterrichtseinheit. Hierzu werden nacheinander mehrere Fragen gestellt und jede in einer eigenen Blitzlichtrunde beantwortet
  • Blitzlichtrunde mit schriftlicher Vorarbeit: Für diese Variante werden den Teilnehmern zu Beginn der Blitzlichtrunde verschiedene Fragen schriftlich ausgehändigt. Jeder bearbeitet diese Fragen zunächst für sich. In der anschließenden Blitzlichtrunde beantwortet jeder Teilnehmer nur die Frage, die ihm am wichtigsten war
  • Symbolische Blitzlichtrunde: Auf dem Boden vor den Teilnehmern dieser Blitzlichtrunde stehen zwei Behälter, einer ist mit einem + gekennzeichnet, einer ist mit einem – gekennzeichnet. In beiden Behältern ist genau gleich viel Wasser oder Sand, sind Murmeln, Bauklötze oder ähnliches. Jeder Teilnehmer kann nun reihum zu einer Leitfrage eine bestimmte Menge des Inhalts von einem Behälter in den anderen füllen. Leitfragen können zum Beispiel sein: „Die Stimmung“, „das Thema“ oder „die Bearbeitung“. Zu jeder Leitfrage wird eine eigene Blitzlichtrunde durchgeführt.
    Die symbolische Einschätzung kann bei Bedarf noch nach der Blitzlichtrunde verbalisiert werden
  • Jeder muss sich äußern / nur wer möchte äußert sich: Der Sprechzwang beim Blitzlicht ist problematisch. Die Aufforderung, jeder soll etwas sagen, führt zu einer pädagogischen Ambivalenz. Die Teilnehmer, die nichts sagen möchten, werden den Druck als unangenehm empfinden. Daher ist auch die Vereinbarung denkbar, dass nur derjenige etwas sagt, der auch wirklich etwas sagen möchte. Dann besteht jedoch die Gefahr, dass die Teilnehmer, die gerne reden, auch in der Blitzlichtrunde etwas sagen, während die Teilnehmer, die üblicherweise schweigen, dies auch in der Blitzlichtrunde tun. Im Gegensatz dazu sagen beim Blitzlicht mit Sprechzwang eben alle kurz etwas