Kurze Beschreibung der Methode
Primäre und sekundäre Quellen
Theoretische und praktische Begründung
Darstellung der Methode
Beispiele
Reflexion der Methode
Praxiserfahrungen

7. Praxiserfahrungen

Es gibt sehr viele Lehrerfahrungen mit den unterschiedlichen Formen des Advance Organizers. Im Grunde kann er als ein selten genau beschriebenes und evaluiertes Standardinstrument sowohl im traditionellen wie im handlungsorientierten Unterricht gelten.

Im deutschen Sprachraum berichtet besonders Diethelm Wahl über positive Praxiserfahrungen. Daher werden seine Ansichten hier zunächst exemplarisch für viele andere wiedergegeben.
Nach Wahl (2006, 142 f.) ist festzustellen, dass durch die Anwendung von Advance Organizern Lernende

    • einen größeren Lernerfolg aufzeigen und
    • sich besser motivieren und
    • in den Inhalten orientieren können.

Der Organizer eignet sich nach Wahl nicht nur gut bei Vorwissen, sondern auch bei Inhalten, bei denen die Lernenden wenig Vorwissen haben (Wahl 2006, 143.). Die Wirkungen von Advance Organizern hängen für ihn im Wesentlichen von der Darbietung bzw. Umsetzung ab. Hier ist zu beobachten, dass „E-Learning Material“, also Lernen mit digitalen Medien, in der Regel in Form von Advance Organizern aufgebaut ist. Diese Darstellungen bieten dadurch eine Strukturierung und daher Orientierung. Obwohl Organizer aus lernpsychologischen Erkenntnissen abgeleitet werden, erstaunt es, dass die Methode mit dem Hintergrund der Ausuebelschen Assimilationstheorie im Unterricht an Schulen bisher wenig umgesetzt wird.

Roland Hepting beschreibt in seinem Buch „Zeitgemäße Methodenkompetenz im Unterricht“ (S. 53) folgende Praxiserfahrung mit dem Advance Organizer:
„Meine Erfahrungen mit der Verwendung des Advance Organizers haben gezeigt, dass die Präsentation vor der Klasse zeitlich begrenzt sein muss. Alle Schüler der Klasse müssen in hoher Konzentration den Erklärungen des Lehrens folgen, so dass dafür allerhöchstens 10 Minuten veranschlagt werden können. Den Schülern sollte vorher erklärt werden, dass innerhalb der Präsentationsphase durch den Lehrer keine Fragen von den Schülern und darauf eingehende Begründungen und Erklärungen vom Lehrer sinnvoll sind. Durch die Detailbesprechung würde der Gesamtzusammenhang, den der Schüler ja aufnehmen soll, verloren gehen, zumindest würde er so nicht mehr am Schluss erkennbar sein. Sinnvoll ist dagegen, […], dass in den folgenden Stunden immer wieder auf den Advance Organizer, unser vorgegebenes Begriffs-Netz, eingegangen wird – wo stehen wir, was haben wir bisher bearbeitet, wie arbeiten wir weiter? In meinem Unterricht werden erarbeitete – also inzwischen bekannte – Begriffe im Netz farblich markiert.“

Diethelm Wahl empfiehlt etwa 15-20 Begriffe in einem Advance Organizer (Wahl 2006, 144). Er hält es ebenfalls für sinnvoll, bei Themen mit längerer Lehr- bzw. Bearbeitungszeit „Abschluss-Organizer“ zu verwenden. „ Im Gegensatz zu „Advance Organizer“, […], kann bei einem Abschluss-Organizer vorausgesetzt werden, dass die wesentlichen Inhalte verstanden sind.“( Wahl 2006, 191).